Sie stören in erster Linie unser ästhetisches Empfinden – fleckige Verfärbungen von Gebäudeoberflächen durch den Bewuchs mit Mikroorganismen. Steckt der Wurm im Gebälk, wird es aber schon ernster. Wie man Gebäudeschädlinge beseitigt, ohne die eigene Wohnumgebung zu vergiften, lesen Sie hier.
Was sind eigentlich Biozide?
Biozidprodukte enthalten chemische oder biologische Wirkstoffe, die sogenannte Schadorganismen abwehren oder töten sollen. In Bezug auf Bauwerke zählt man vor allem Mauerwerk, Dächer und Holzkonstruktionen besiedelnde Mikroorganismen wie Bakterien, Algen, Pilze und Flechten zu den Schadorganismen. Aber auch diverse holzabbauende Insekten wie der Hausbockkäfer oder Fassadenverschmutzungen verursachende Spinnentiere, z.B. die Mauerspinne, nutzen Häuser als Lebensraum.
Biozide werden im Produkt- und Materialschutz im Innen- und Aussenbereich von Gebäuden vor allem vorbeugend eingesetzt. Dort sind sie beispielsweise in modernen Fassadenfarben und Putzen enthalten.
Nachteile für Mensch und Umwelt
Gebäudeoberflächen enthaltene Biozide werden vom Regen allmählich ausgewaschen. Mit dem Regenwasser gelangen sie dann ungeklärt in die Gewässer bzw. belasten die Umwelt. Von einigen der Wirkstoffe ist bekannt, dass bereits geringe Konzentrationen einen ökotoxischen Effekt auf Wasserorganismen haben.
Über das Trinkwasser (Kläranlagen können Biozide nicht oder nur unvollständig abbauen) nehmen auch wir diese gesundheitlich bedenklichen Substanzen in den Körper auf. Holzschutzmittel diffundieren / verdampfen in die (Raum-)Luft und sind in der Lage sich an andere Materialien anzulagern, z.B. Baumwolltextilien, Schurwolle, Möbeloberflächen etc. Viele von ihnen sind haut- und lungengängig und können im Blut und Urin von Menschen nachgewiesen werden. In unterschiedlicher Weise sind sie gesundheitsschädlich, z.B. krebserregend, lebertoxisch, nervenschädigend etc., und häufig auch wassergefährdend, toxisch für Fische und giftig für Bienen.
Aus diesen Gründen empfehlen viele Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen auf Biozide zu verzichten und auf die zahlreichen effektiv und nachhaltig wirksamen Alternativmethoden der Schädlingsbekämpfung zurückzugreifen.
So bekämpfen Sie Gebäudeschädlinge ohne Gift
Mauerwerk:
So hält man Gebäudeoberflächen frei von Bewuchs durch Mikroorganismen:
So baut man vorbeugend:
Bereits bei der Planung und beim Bau eines Gebäudes kann man Massnahmen ergreifen, um die Besiedlung der Gebäudeoberflächen für Algen und Pilze zu erschweren. Wichtig ist vor allem die Reduzierung der Befeuchtung der Fassaden. Welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt, finden Sie unter:
www.baubio.ch
www.malergipser.com
www.biozid.info
Bauholz:
Wie man Holzschädlingen Feuer unterm Hintern macht:
Schadinsekten und ihre Eier und Larven sowie Pilze können durch Hitzeeinwirkung (in der Regel 55°C an allen Stellen des Bauholzes oder von Möbeln für mindestens 60 min) abgetötet werden. Folgende Verfahren sind für unterschiedliche Einsatzgebiete im Bau- und Interieurbereich geeignet:
Wie die Gefahr eines Befalls mit Holzschädlingen von vornherein verringert werden kann:
Von besonderer Bedeutung ist die Auswahl von widerstandsfähigen Holzarten für die Holzkonstruktionen des Gebäudes. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Holzfeuchte, welche möglichst nicht über 18% liegen sollte. Wie man dies erreicht und viele weitere bauliche Massnahmen zur möglichst weitgehenden Vermeidung eines Schädlingsbefalls sind unter folgenden Links nachzulesen:
Merkblatt Gebäude-
schädlinge
Mit diesen Tipps haben Sie Schimmel, Algen und Holzwürmer ohne Gift im Griff. >Link
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